Wirtschaftliche Bedeutung

Der Nord-Ostsee-Kanal hat über Schleswig-Holstein hinaus erhebliche Bedeutung als

….wichtige europäische Verkehrsachse

Der NOK ist mit rd. 35.000 Schiffpassagen der meist befahrene Kanal der Welt – vor dem Suez-Kanal und dem Panama-Kanal! Allein zwischen 1999 und 2008 hat die Ladungsmenge um 150 % zugenommen.

Der Handel mit dem Ostseeraum wird auch weiterhin zunehmen, da die Ostseeregion der dynamischste Wirtschaftsraum in Europa ist. Als kürzeste Verbindung in die Ostsee wird der Nord-Ostsee-Kanal bei steigenden Energie- und Treibstoffpreisen und zunehmenden umweltpolitischen Vorgaben weiter an Bedeutung gewinnen. Mit der Verlagerung von Transporten auf den Seeweg entlastet der Nord-Ostsee-Kanal auch die landseitige Verkehrsinfrastruktur, denn auch diese stößt bereits an ihre Kapazitätsgrenzen.

…. wichtiger Wettbewerbsfaktor für die deutschen Seehäfen

Der NOK ist als schnellste Verbindung nach Skandinavien, ins Baltikum und nach Russland die entscheidende Hinterlandanbindung für die deutschen Nordseehäfen. Durch die Nutzung des Kanals haben die deutschen Nordseehäfen erhebliche Wege- und Kostenvorteile gegenüber den ausländischen Wettbewerbshäfen in den Niederlanden und Belgien. Wenn sich dieser Wettbewerbsvorteil gegenüber den westlicheren Hafenstandorten verringert, droht einerseits die Abwanderung der Überseedienste zu den ARA-Häfen (Antwerpen, Rotterdam und Amsterdam) mit Direktverbindungen über Skagen in den Ostseeraum. Andererseits steigt die Attraktivität direkter Überseeverbindungen aus Asien in die Ostsee (bspw. Hafen Danzig). Dabei wären einmal abgewanderte Kunden für die deutschen Seehäfen nur schwer zurückzugewinnen.
Die deutschen Seehäfen bieten mit der Vielzahl an Übersee- und Feederverbindungen eine wichtige Funktion für den Warenaustausch und die Rohstoffversorgung der gesamten deutschen Volkswirtschaft.

….Garant für Arbeitsplätze und Wertschöpfung

Vom Nord-Ostsee-Kanal profitiert nicht nur die Hafenwirtschaft Norddeutschlands. Hafenstandorte fördern die Entstehung maritimer Dienstleistungszentren (wie z.B. Werften, Schiffsmakler, Handwerksbetriebe, Schiffsausrüster etc.). Darüber hinaus sind sie auch Magnete für produzierendes Gewerbe, Tourismus und die Gastronomie. Die Wertschöpfungs- und Arbeitsmarkteffekte strahlen dabei weit ins Hinterland.
Allein in Schleswig-Holstein sind ihm rund 3.500 Arbeitsplätze zuzurechnen.

Die in ihrer Entwicklung vom Nord-Ostsee-Kanal abhängigen deutschen Seehäfen schaffen Arbeit für insgesamt 500.000 Menschen. Sie generieren dabei jährlich eine Bruttowertschöpfung von rd. 29 Mrd. Euro und erwirtschaften ein Steueraufkommen zwischen 10,2 und 11,6 Mrd. Euro.