Die Initiative Kiel-Canal begrüßt die Anerkennung der zentralen Bedeutung des Nord-Ostsee-Kanals als ökonomisch wie ökologisch gleichermaßen wichtige Wasserstraße durch den Koalitionsvertrag zwischen Union und SPD. Allerdings warnt Jens Broder Knudsen, Vorsitzender der Initiative, angesichts der im Koalitionsvertrag getroffenen Aussage, die Gebühren für den Nord-Ostsee-Kanal anzupassen, davor, die Attraktivität des Kanals durch eine Gebührenerhöhung weiter zu verschlechtern. Solange die dringend notwendigen Instandsetzungsmaßnahmen nicht auf den Weg gebracht sind, drohen weiterhin Einschränkungen des Kanalbetriebs durch die marode Infrastruktur. Der Schifffahrt neben diesem Risiko noch eine Gebührenerhöhung zuzumuten, würde der Attraktivität des Nord-Ostsee-Kanals weiter spürbar verschlechtern.
Nur als kostengünstige und verlässliche Wasserstraße ist der Nord-Ostsee-Kanal ein Standortvorteil der deutschen Seehäfen gegenüber den konkurrierenden Häfen in den Niederlanden und Belgien, so Knudsen. Eine Verlagerung der Transportströme trifft etliche Unternehmen, die mit tausenden von Arbeitsplätzen direkt oder indirekt vom Kanal und seinen Verkehren nicht nur im norddeutschen Raum abhängig sind.
Wichtig für die schnelle Umsetzung vorrangiger Investitionsmaßnahmen, zu denen die Initiative auch die Erhaltungs- und Ausbaumaßnahmen des Nord-Ostsee-Kanals zählt, hält die Initiative die von der Bodewig-Kommission empfohlene Einrichtung eines Sondervermögens. Knudsen mahnt, diese dürfe nicht durch Diskussionen um die Infrastrukturfinanzierung im Zusammenhang mit der PKW-Maut verzögert werden.