Anpassung der Oststrecke

Die 20 km lange Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals von Kiel-Holtenau bis Weiche Königsförde hat immer noch ihren Ausbauzustand von 1914 und ist ein Engpass für den Schiffsverkehr auf dem Kanal.

Aus diesem Grund können sich im Ostteil
Schiffe nur bedingt (bis zur Begegnungsziffer 6) begegnen. Im Westteil beträgt die Sohlbreite nach dem Anpassungs- und Sicherungsprogramm von 1965/66 dagegen 90 m, die Wasserspiegelbreite 162 m und die Wassertiefe 11 m.

Um die Oststrecke zwischen Königsförde und der Kurve Schwartenbek dem Ausbaustandard der Weststrecke anzugleichen, müssen:

  • die Kurvenradien auf 3000 m ausgeweitet werden;
  • die Kurveninnenseiten abgeflacht werden;
  • die Sohlbreite von 44 m auf 70 m erweitert werden.

Mit diesen Anpassungen können sich auch breitere Schiffe bis zur Begegnungsziffer 8 begegnen. Somit würden Warte- und Passagezeiten für die immer größeren Schiffe verkürzt. Eine Nutzen-Kosten-Berechnung im Auftrag der Planungsgruppe des Wasser- und Schifffahrtsamts Kiel-Holtenau (WSA) hat ergeben, dass für jeden Euro, der in den Ausbau investiert wird, ein Nutzwert in Höhe von 5 Euro entsteht.

Im Zusammenhang mit dem Ausbau der Oststrecke muss auch die alte Levensauer Hochbrücke aus dem Jahr 1893/94 ersetzt werden. Sie stellt konstruktionsbedingt ein Nadelöhr für die Schifffahrt dar. Dieses soll durch einen Neubau an gleicher Stelle geschehen. Für ihren Neubau
wird ein gesondertes Planfeststellungsverfahren durchgeführt.

Forderung:

Um die Leistungsfähigkeit des Nord-Ostsee-Kanals zu sichern, muss die Anpassung der Oststrecke schnellstmöglich umgesetzt werden. Dafür müssen die notwendigen Personal- und Finanzmittel zur Verfügung gestellt werden.