Die überalterte Infrastruktur des Nord-Ostsee-Kanals ist dringend erneuerungsbedürftig. Gerade die alters- und verschleißbedingten Ausfälle der knapp 100-jährigen Schleusen in Brunsbüttel und Kiel führen nicht nur zu erheblichen Wartezeiten, sondern auch zu vollständigen Sperrungen. Die Unzuverlässigkeit der Kanalpassage vermindert die Attraktivität des Kanals erheblich. Dies schwächt auch die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Seehäfen. Deshalb haben die baulichen Erhaltungsmaßnahmen allerhöchste Priorität.
Dazu zählen die Fertigstellung der 5. Schleusenkammer in Brunsbüttel mit anschließender Grundinstandsetzung und die Grundinstandsetzung der bestehenden großen Schleusen in Kiel-Holtenau. Um das große Potenzial des Kanals zu nutzen, muss der Nord-Ostsee-Kanal darüber hinaus an die zunehmenden verkehrlichen Bedarfe angepasst werden. So werden die Schiffe immer größer und breiter, Begegnungsverkehre immer schwieriger.
Deswegen muss die Oststrecke zwischen Kiel und Rendsburg (Weiche Königsförde) auf den Ausbaustandard der Weststrecke gebracht werden. Daneben muss der Kanal auf ganzer Länge vertieft werden und Kurven und Weichen weiter optimiert werden.
Ferner ist es von entscheidender Bedeutung, dass die zuständigen Ämter mit ausreichenden Ingenieuren und Technikern ausgestatten werden. Ohne zusätzliches Personal ist der notwendige Komplettausbau des NOK nicht sichergestellt!