Krisen hinterlassen tiefe Spuren in der Bilanz des Nord-Ostsee-Kanals

Anfang Dezember hatten die Jahreszahlen des Nord-Ostsee-Kanals noch über dem Vorjahresniveau gelegen. Dann platzte in Brunsbüttel eine Pipeline, wodurch Öl ins Wasser sickerte: Der Kanal wurde über den Jahreswechsel zwei Wochen lang voll gesperrt. Dieser Einbruch hinterlässt nun deutliche Spuren in der Bilanz, die die Generaldirektion Wasserstraßen- und Schifffahrt (GDWS) am Freitag berichtet.

Ausbau: 2023 starten am Nord-Ostsee-Kanal die Unterwasser-Bagger

Der Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals geht in die nächste Phase. 2023 soll es nun auch mit den Unterwasserarbeiten losgehen.

Im Bereich des kleinen Wäldchens „Im Linden“ in der „Bauzone D“ muss die Böschung weiter befestigt werden. Dies sei die Voraussetzung dafür, dass die Bagger unter Wasser loslegen dürfen.

Ärger über die lange Sperrung des NOK

Zwei Wochen lang war mit dem Nord-Ostsee-Kanal (NOK) die weltweit am stärksten frequentierte künstliche Wasserstraße der Welt gesperrt. Nun soll diesen Dienstag um 12 Uhr die Freigabe erfolgen. Die Ölverschmutzung des Gewässers bei Brunsbüttel (thb.info 22. Dezember 2022) hat sich als größer als angenommen entpuppt. Robby Renner, der Leiter des Havariekommandos,

Nur knapp einer Vollsperrung entgangen

Der Nord-Ostsee-Kanal ist am Mittwoch Morgen nur knapp einer Vollsperrung auf unbestimmte Zeit entgangen, nachdem der finnische Spezialfrachter „Meri“, der mit einem Hafenmobilkran beladen war, mit der Holtenauer Hochbrücke kollidiert ist und diese schwer beschädigt hat.

Am Mittwoch habe es noch so ausgesehen, als hätte der Kanal für mehrere Tage für den internationalen Schiffsverkehr gesperrt werden müssen.

Schlick in der Elbe sorgt für Probleme im Nord-Ostsee-Kanal

Vor den Schleusen Brunsbüttel hat sich eine Sandbank in der Elbe gebildet. Die Folgen: Begrenzung des Tiefgangs für Schiffe im Kanal.

Da einige Schiffe nun auf Hochwasser warten müssen und aus dem Kanal nur zu bestimmten Zeitfenstern ausschleusen können, verliere der Nord-Ostsee-Kanal aktuell viele Schiffe. Jens-Broder Knudsen, Vorsitzender der Initiative Kiel Canal und Jan Klein,

Schäden am Nord-Ostsee-Kanal

Im Rahmen eines Monitorings wurden Erosionsschäden an den Böschungen des Nord-Ostsee-Kanals festgestellt.

Die Schäden wurden durch beidseitig vorbeifahrende Schiffe und den überwiegend sandigen und damit anfälligen Boden (insbesondere an der Weststrecke) verursacht.

Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Nord-Ostsee-Kanal will mit einem Überholverbot und Tempolimit darauf reagieren. 

Weitere Erkenntnisse sollen durch Taucher gewonnen werden. 

Bundesverkehrsminister sagt Nord-Ostsee-Kanal weiter Unterstützung zu

Bundesverkehrsminister Volker Wissing stattete der Baustelle an der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals einen Besuch ab und wurde dort von dem Präsidenten der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt, Professor Hans-Heinrich Witte, über die Bedeutung der einzelnen Bauprojekte informiert.

Durch eine Lücke im kommenden Bundeshaushalt für Verkehrsprojekte sei besonders der Ersatzbau der kleinen Schleusen in Kiel in Gefahr.

Warum die Baumaßnahmen am NOK priorisiert werden sollten

Die Baumaßnahmen zur Erneuerung und Erweiterung des Nord-Ostsee-Kanals stehen immer wieder vor großen Herausforderungen wie z.B. Mehrkosten, die durch älter werdende Infrastrukturen, eine steigende Anzahl von Projekten und Kostensteigerungen verursacht werden.

Zwei Gründe zur Priorisierung der Baumaßnahmen bei Finanzierungsfragen sind die Klimarelevanz und der volkswirtschaftliche Nutzen des Kanals.

IT-Totalausfall am Nord-Ostsee-Kanal

Am Sonntag wurde der Betrieb des Nord-Ostsee-Kanals wegen eines IT-Problems für sechs Stunden lahmgelegt. Aufgrund der momentan hohen Treibstoffpreise haben jedoch nur wenige Schiffe kurzfristig vom Kanal abgedreht.

Solche kostenintensiven Ausfälle sorgen für Kritik am Krisenmanagement. Besonders die Lotsen sind der Meinung, dass ein Notfallkonzept für IT-Ausfälle entwickelt werden müsse,

Ausbau der Oststrecke: Etappenziel erreicht

Trotz erschwerter Bedingungen wegen des Starkregens diesen Sommer erreichten die Arbeiten zum Ausbau der Oststrecke zwischen Groß Nordsee und Königsförde pünktlich zur Weihnachtspause ihr geplantes Etappenziel.

Insgesamt sollen bis 2024 ca. 2,5 Millionen Kubikmeter Baggergut des ersten Bauabschnitts im Trocken- und Nassbaggerverfahren abgetragen und umgelagert werden.

Die Ausbauarbeiten für den zweiten Abschnitt zwischen den Kanalweichen Groß Nordsee und Schwartenbek werden nun ebenfalls für die nächsten Jahre geplant.