Krisen hinterlassen tiefe Spuren in der Bilanz des Nord-Ostsee-Kanals

30.01.2023

Anfang Dezember hatten die Jahreszahlen des Nord-Ostsee-Kanals noch über dem Vorjahresniveau gelegen. Dann platzte in Brunsbüttel eine Pipeline, wodurch Öl ins Wasser sickerte: Der Kanal wurde über den Jahreswechsel zwei Wochen lang voll gesperrt. Dieser Einbruch hinterlässt nun deutliche Spuren in der Bilanz, die die Generaldirektion Wasserstraßen- und Schifffahrt (GDWS) am Freitag berichtet.

Nach den Zahlen der Behörde passierten 2022 nur 26 882 Schiffe den Kanal. Das waren 411 Schiffe weniger als im Vorjahr. Bei der Landung wurden in Summe 82,25 Millionen Tonnen erreicht, das sind etwa 2,9 Millionen Tonnen weniger als 2021.

Die Folgen des Ukraine-Krieges und höherer Treibstoffpreise hatte der Kanal laut Behörde in diesem Jahr noch erfolgreich kompensieren können. Doch die Vollsperrung als Folge des Pipelinelecks habe eine positive Endabrechnung zunichtegemacht.

Als Folge des Leck waren zwischen 16. und 21. Dezember 2022 bis zu 300 Tonnen Rohöl in Brunsbüttel in den Kanal geflossen. Zur Bekämpfung der Verunreinigung ordneten die Behörden eine Vollsperrung des Nord-Ostsee-Kanals für zwei Wochen an. „Es hätte ein tolles Jahr für den Kanal werden können, wenn da nicht die Sperrung gewesen wäre“, sagt Jens-Broder Knudsen, Vorsitzender der Initiative Kiel-Canal.

Quelle: Kieler Nachrichten vom 27.01.2023
Autor: Frank Behling
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